Sonntag, 13. November 2011

Scheissgeschichte

Der Norman Bates Doppelgänger, der bei uns im Büro arbeitet, verbringt gerne Stunden auf dem WC. Letzteres ist - wie wir Frauen alle wissen - eine ausschließlich männliche Angewohnheit, allerdings habe ich sie noch nie im Berufsleben beobachtet. Theoretisch kann es mir auch egal sein, ich wusste eben davon. 

Am Nachmittag kam Susi Sicher zu mir: "Wo isn der Herr Bates?" 
"Aufm Klo.", sagte ich. 
Ein Stunde später kam sie wieder: "Wo isn der Herr Bates?" 
"Aufm Klo.", sagte ich abermals.
"Du machst Witze!" "Nee, der ist aufm Klo." "Aber Brilla, doch nicht EINE STUNDE." "Doch, guck nach." "Nee, mach ich nicht", und ging davon, kam aber gleich wieder, "vielleicht ist er ja ohnmächtig geworden?" "Wahrscheinlich, oder beim Kacken eingeschlafen ... klopf mal." "Nee, mach ich nicht." "Dann frag Flattermaus, ob er nachschauen könnte." "Nee, hmm ... aber am Ende liegt er da." 

In dem Moment kam Flattermaus den Gang entlanggeschlurft, auf der Suche nach Süßigkeiten und sah uns vor der Toilettentür stehen: "Ist was los?", fragte er erfreut der Tatsache, dass es vielleicht einen Grund gibt, selber nicht Weiterzuarbeiten zu müssen. "Herr Bates ist verschwunden, wir machen uns Sorgen ... könnten Sie vielleicht ...?" Flattermaus kicherte, flatterte unsicher mit seinen Armen, und wir blieben alle im Gang stehen und lauschten, ob wir ein Geräusch aus der Toilette heraus entnehmen können. Nichts. 

Da kam Bommel aus seinem Büro: "Geht ihr weg oder warum stehen alle im Gang?" Wir klärten Bommel auf. "Das Licht brennt dort jedenfalls," stellte Bommel fachmännisch mit einem Blick unter der Tür fest. 

Jetzt stand also die 4-köpfige Prozession ratlos vor der WC Tür und lauschte. Wieder nichts. "Ich gehe jetzt rein," meinte Flattermaus mutig, riss die Tür auf und: Puuups! "Es geht ihm gut", sagte Flattermaus, schloss peinlich berührt wieder die Tür und unsere Gruppe löste sich kommentarlos auf.

Kühlschrank-Roulette

Obwohl Frau Palatschinka gestern noch meinte, sie hat die Geschichte jetzt oft genug gehört - 'gelesen' hat sie sie noch nicht. Ha, hahaha, ha.

Der Deal war folgender: Ich nenne Frau Palatschinka bis Ende des Monats Bella Swan und lache dabei nicht, sie bringt mir einen Muffin mit. Gesagt, getan. Leider war ich am nächsten Tag krank. Ich wusste aber, der Muffin liegt im Büro-Kühlschrank und wartet am nächsten Tag auf mich. Gleich morgens habe ich also die die Büro-Kühlschrank-Tür aufgerissen, und meine Griffel reingehalten und versucht den/irgendeinen Muffin zu ertasten.

Kühlschränke in Büros sind ja so eine Sache für sich. Jeder stellt was rein, selten holt derjenige es aber auch wieder ab. Meistens auch deswegen, weil es in der Zwischenzeit jemand anderer weggefuttert hat. Oder auch nicht. 

Siegessicher hielt ich aber dennoch ein Tütchen in der Hand, mit etwas, das aussah wie ein Schoko-Muffin. Bei näherem Hinsehen war ich mir allerdings sicher, es wäre eher ein Blaubeer-Muffin ... weil nur die recht schnell feucht werden, ihre Form verlieren und überhaupt komisch aussehen.

"In der blauen Dose, gell", rief Bella Swan nachträglich aus ihrem Büro. Hmm, diese Information passte nicht. Wenn der Muffin in einer Dose ist, was zum Teufel hielt ich denn da in der Hand?? 

Lustiger Weise war in dem Tütchen auch ein Kassenzettel. Ich setzte meinen CSI-Ermittlerblick auf und entzifferte: Nektarinen, EUR 2,43, April 2010. Vielen Dank für Ihren Einkauf.