Donnerstag, 30. Juni 2011

Brilleurose

Ich habe unter meinen Freunden und Kollegen eine Umfrage durchgeführt und dabei Erschreckendes festgestellt. Ich bin tatsächlich die einzige, die im Geldbeutel einen Zettel hat, auf dem steht: Bitte, obduzieren Sie nochmal.

Seid ihr denn alle verrückt?? Ist doch total leichtsinnig. Was ist, wenn ihr z.B. abends nach einem Teebeutel sucht und zufällig stattdessen eine hässliche riesige Spinne aus der Teedose zieht, deswegen zu Tode erschrickt und beim Fallen dummerweise über den übervollen Mülleimer in der Küche stolpert und ihn mitumwirft? Ich sehe schon die Schlagzeilen: Wie tragisch, Computernerd bei der Suche nach Essensresten im Abfalleimer gestorben ... Seltsamer Fetisch, Frau im eigenen Mülleimer gefunden ... Obscur - Tod beim Protest gegen den Konsum ... War sie zuviel im Internet? Frau hat Pizzakarton auf dem Kopf ...

Tja, kann mir alles nicht passieren. Auf Grund meiner Bitte, wird man beim nochmaligen Hinsehen nämlich erkennen, dass ich noch eine hässliche Spinne zwischen den Fingern halte. Ha!

Montag, 13. Juni 2011

Lucky Mushroom

Zur Einstimmung auf das Konzert wollte ich zusammen mit meiner Freundin, Frau Keks, Jon Bon Jovi im Hotel auflauern. Wie in alten Zeiten und so. *kicher* Aufgeregt vorm Hotel wartend, haben wir jedoch nach 5 Minuten festgestellt, dass das Rumstehen nicht mehr unser Ding ist. Also gingen wir in die Bar.

Wir haben uns den strategisch günstigsten Tisch ausgesucht, den in der ersten Reihe direkt beim Eingang und bestellten einen MaiTai. Es war herrlich, die ganze Bar war besetzt von Frauen, die möglichst unauffällig mit einem Auge in die Getränkekarte lugten, während sie mit dem anderen Auge das Foyer beobachteten. 

Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass das wirklich klappt, aber dann geschah das Wunder. Ganze drei Cocktails später erschien Jon tatsächlich in der Tür. Jon starrte entsetzt in die Runde: 

Synchron rissen wir alle die Augen auf, falteten die Hände zum Gebet, danach griffen wir uns alle seelig auf Herz, und kicherten los. Und so kicherte die ganze Bar hormongesteuert vor sich hin, während Jon total cool durchging und sich in einer hinteren Ecke mit seinem Gefolge verschanzte.

Holy canontube, we are lucky mushrooms, what?

Mittwoch, 8. Juni 2011

Großreinemachen

Unsere Putzfrau hatte Urlaub. Fünf Wochen Malediven. In der Zwischenzeit übernahmen wir selber ... waren wir doch der Meinung, dass das nicht so schwer sein kann. Man schnappt sich diese große blaue Plastiktüte und zieht sie hinter sich durch das Büro. Dann gießt man die Blumen, sprüht in den Zimmern großzügig Raumspray in die Luft, macht sich ein Käffchen und ruft im Ausland an. So mache ich das zu Hause auch immer.

Ich wollte ursprünglich mit dem nötigen Ernst an die Sache herangehen, aber es ging nicht und die anderen halten mich nun für eine irre Papierkorb-Polizei: 

- so hat Frau Palatschinka den Papierkorb voller Keksverpackungen und Starbucks-Becher, 
- der kaufsüchtige Norman Bates Doppelgänger (den wir nie in der Nähe eines Duschvorhangs treffen möchten) hatte nur Warenverpackungen gefälschter Produkte aus China abzugeben, 
- der am Messie-Syndrom leidende Dr. Bommel hatte einen leeren Papierkorb, 
- der unsichere Dr. Flattermaus hunderte zerrissene Briefentwürfe, 
- die verantwortungsscheue Susi Sicher wollte erst nicht zugeben, dass das ihr Papierkorb ist, danach wollte sie ihn nicht hergeben und nochmal zur Sicherheit durchschauen, und
- Sabine Strebsam hatte nur fachliche Papierschnipsel vorzuweisen; Restmüll hatte sie getrennt entsorgt. 

Tja, und die Brilla? Anhand meines Papierkorbes konnte man erkennen, dass ich Urlaub gebucht habe, mich von diversen Online-Shops beliefern lasse, dem Glückspiel verfallen bin, einen Ingwer-Likör gebechert habe (Anmerkung: er ist verdunstet), nach Jahren herausgefunden habe, dass man einen Papier-Locher leeren muss und jetzt ein Konfetti-Geschäft eröffnen könnte; abgesehen davon: 3 Colaverschlüsse und eine komische Büroklammer.

Sonntag, 5. Juni 2011

Ich und mein Warenkorb

Neulich traf Chefwichtel Bommel den DHL-Kurierfahrer draussen vor dem Bürokomplex. Hilfsbereit fragte er ihn, ob irgendwelche Sendungen für unser Office dabei sind. Aber der Kurier winkte ab: "Nein, die Brillova hat nichts bestellt". 

Bommel verstand mal wieder nichts. Aber das sich daraufhin ergebene Gespräch brachte ans Tageslicht, dass 90% der DHL Lieferungen in unsere Straße private Pakete für mich sind. Hmm, soll ich mein Shopping-Verhalten überdenken? Andererseits habe ich ja offensichtlich bereits einen guten Namen unter den Lieferanten.