Sonntag, 26. Dezember 2010

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Heute morgen bin ich aufgewacht und ein Marmeladenplätzchen klebte an meiner Schläfe.

Was lernen wir daraus? Esse niemals spät abends im Bett.

Samstag, 18. Dezember 2010

After Work Glühen

Letzte Woche war ich mit Freunden auf dem Christkindlmarkt. Es war kalt und so mussten wir uns mit Glühwein aufwärmen. Leider wurde der Glühwein immer recht schnell kalt, so dass wir uns ständig einen weiteren holten, um nicht auszukühlen. Am besten mit Schuss, die machen ruckizucki supi Laune. Und so machten wir bald eine Polonaise um den runden Markt-Tisch. 

Da es noch nicht ganz acht war, schlug ich vor, in ein nahes Deko-Geschäft zu gehen. Die haben immer ganz dolle Weihnachtsdeko und so. Die haben eigentlich immer Deko, auch ohne Weihnachten. Also nichts wie hin. Angekommen, verteilten wir uns auf dem Areal taktisch, um alles genau abzugrasen und kein Potpourri zu übersehen. Meine Taktik war, ganz kleine Schritte zu machen, aber eigentlich nur, weil ich nicht mehr gerade aus laufen konnte. Abstützen musste ich mich dann auch noch, und zwar am Grabbeltisch. BINGO! Gefunden habe ich einen schicken Poncho. 

Er war aus grauem Filz mit Bäumchen bestickt und feschen Schneeflocken. Genau das richtige für einen romantischen Abend vor meiner Kaminfeuer DVD, dachte ich und versuchte, mir das Ding über den Kopf zu ziehen .... letzendlich klappte es doch. Meine Freundin hat natürlich sofort das Schnäppchen in der Luft gewittert und folgte der nassen Spur meiner Moonboots und Mandarinenschalen. Ich posierte aber bereits vor einem Spiegel und war über den Poncho total glücklich. Gleich beim ersten mal die richtige Größe erwischt! Ha!

Weil er mir so gut stand, wollten wir die Verkäuferin fragen, ob das jetzt der letzte war oder ob sie noch welche auf Lager haben. Damit wir alle einen kaufen. Die Verkäuferin guckte aber nur blöde und meinte, das wäre ja gar kein Poncho, sondern ein Weihnachtsbaumteppich, den legt man angeblich unter den Baum. Die blöde Kuh, da gehe ich nie wieder hin.

Dienstag, 30. November 2010

Vienna is calling

Ein Huhn findet ein Ei und aus dem Ei komme ich heraus mit einer Katzenbrille... meinte der alte Künstler mit seinem Wiener Akzent erklärend zu seinem Bild. Er setzte seine dicke Brille auf, die fünfmal so dick war wie meine und schaute uns alle mit seinen vergrößerten Augen an. Er meint es tatsächlich ernst.

Wir saßen im Hawelka, warteten auf unsere Melange und man kann sich gut unseren verwunderten Gesichtsausdruck vorstellen. Surrealismus wie er leibt und lebt. Das alte Sofa auf dem wir alle saßen seufzte unter uns, der Kamin knisterte und die Melange drehte sich in der Tasse nach dem Umrühren schwindelig. Wir guckten unsicher nochmal auf das Bild und wiederholten andächtig die Beschreibung dazu. Ein Huhn findet ein Ein und aus dem Ei komme ich heraus mit einer Katzenbrille. Stimmt irgendwie.

Das Hawelka ist mein Lieblings-Cafe. Dort ist die Zeit stehengeblieben und die Inhaber haben es gar nicht mitbekommen. Ich sag es ihnen auch nicht. Herr Hawelka feierte dieses Jahr seinen 99sten Geburtstag und sitzt oft noch im Cafe an seinem Tisch. Ich sitze auch sehr gerne dort, auf einem der wackligen Thonet-Stühle und beobachte, die Touristen, die Studenten, die Genießer, die Künstler, den Ober im Frack. Der ist eh der beste. Keiner serviert ein einfaches Würstchen mit Kren so schmackhaft wie er.