Mittwoch, 8. Juni 2011

Großreinemachen

Unsere Putzfrau hatte Urlaub. Fünf Wochen Malediven. In der Zwischenzeit übernahmen wir selber ... waren wir doch der Meinung, dass das nicht so schwer sein kann. Man schnappt sich diese große blaue Plastiktüte und zieht sie hinter sich durch das Büro. Dann gießt man die Blumen, sprüht in den Zimmern großzügig Raumspray in die Luft, macht sich ein Käffchen und ruft im Ausland an. So mache ich das zu Hause auch immer.

Ich wollte ursprünglich mit dem nötigen Ernst an die Sache herangehen, aber es ging nicht und die anderen halten mich nun für eine irre Papierkorb-Polizei: 

- so hat Frau Palatschinka den Papierkorb voller Keksverpackungen und Starbucks-Becher, 
- der kaufsüchtige Norman Bates Doppelgänger (den wir nie in der Nähe eines Duschvorhangs treffen möchten) hatte nur Warenverpackungen gefälschter Produkte aus China abzugeben, 
- der am Messie-Syndrom leidende Dr. Bommel hatte einen leeren Papierkorb, 
- der unsichere Dr. Flattermaus hunderte zerrissene Briefentwürfe, 
- die verantwortungsscheue Susi Sicher wollte erst nicht zugeben, dass das ihr Papierkorb ist, danach wollte sie ihn nicht hergeben und nochmal zur Sicherheit durchschauen, und
- Sabine Strebsam hatte nur fachliche Papierschnipsel vorzuweisen; Restmüll hatte sie getrennt entsorgt. 

Tja, und die Brilla? Anhand meines Papierkorbes konnte man erkennen, dass ich Urlaub gebucht habe, mich von diversen Online-Shops beliefern lasse, dem Glückspiel verfallen bin, einen Ingwer-Likör gebechert habe (Anmerkung: er ist verdunstet), nach Jahren herausgefunden habe, dass man einen Papier-Locher leeren muss und jetzt ein Konfetti-Geschäft eröffnen könnte; abgesehen davon: 3 Colaverschlüsse und eine komische Büroklammer.

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